Pfingstlager in Bantikow

Bereits zum zweiten Mal zog es die Bruchpiloten ins traditionelle Pfingstlager nach Bantikow am See. Auf dem ruhig gelegenen Platz konnten wir die Zelte und Wohnwagen wieder in einem großen Rund aufstellen und hatten so genügend Platz für unsere langen Speisetafeln. Das Programm glich im Prinzip dem des Vorjahres, denn für Samstag hatten wir wieder Paddelboote gemietet. Ausgangspunkt war dieses Mal Zippelsförde nördlich von Alt Ruppin, wohin die Boote mit Hilfe eines Anhängers transportiert wurden. Das sehr gute Bootsmaterial mit teils neuen Booten, die beiden Einer absolvierten erfolgreich ihre Jungfernfahrt, ließ keine Wünsche übrig und so konnte alsbald abgelegt werden.

Während die Bruchpiloten gemächlich in ihren Canadier und Kajaks gemächlich den Rhin hinunter fuhren und den Geräuschen der Natur lauschten, durchbrach plötzliches Fluchen die idyllische Ruhe. Was war geschehen? Iris und Angela hatten überraschend Mühe, ihren Zweier auf Kurs zu halten. Naja, eigentlich ist Mühe etwas untertrieben. In Schlangenlinien eierten sie von Ufer zu Ufer und konnten die Richtung nur mittels Bremsschlägen wieder finden. Doch schon nach ein Paar weiteren Paddelschlägen scherte das Boot erneut aus und fuhr einen Bogen. Das konnte doch nicht sein, immerhin sind die Beiden ein eingespieltes Team, das schon bei den vergangenen Touren ohne Probleme die Gewässer unsicher gemacht hat. Mit einem Lächeln im Gesicht und vielen guten Ratschlägen, sogar das Abschleppen haben wir versucht, sollte das Sportgerät unter Kontrolle gebracht werden. Es war vergeblich. Nur wenige 100-Meter gefahren, sank die Motivation auf Null und es wurde schon an Rückkehr gedacht. Also Plan B: Mannschaftswechsel. Iris bestieg den Einer und Jörn nahm den Platz hinter Angela ein. Und .....? Das Boot tat was es sollte, es fuhr geradeaus. Aus Jörns Lächeln wurde nun ein breites Grinsen und die beiden Mädels durften sich für den Rest der Tour noch manche ironische Bemerkung anhören. Woran es denn nun aber lag, dass mit der neuen Mannschaft das Boot einwandfrei manövriert werden konnte, bleibt mein Geheimnis.

Nachdem nun also alle in die gleiche Richtung paddelten, konnten wir uns wieder der wunderschönen Natur rund um den Rhin widmen. Nach ca. einer Stunde erreichten wir den Zermützelsee und bei einigen der Paddler regte sich bereits der kleine Hunger. Auf dem Campingplatz Rehwinkel wurde so eine erste kurze Pause eingelegt und über die weitere Strecke beratschlagt. Anschließend befuhren wir das Rottstielfließ und warfen einen Blick auf den Tornowsee. Da es für die Rücktour noch zu früh war, entschieden wir uns für eine weitere Rast in der in der Nähe liegenden Gaststätte Stendenitz. An diesem Ort haben wir bereits im letzten Jahr pausiert, allerdings waren wir seinerzeit von der anderen Seeseite gekommen. Waren wir vor der Pause noch voller Tatendrang, so spürte man nun doch, dass die bisherige Fahrt nicht ohne Anstrengung geblieben war und es galt, sich noch einmal für die Rückfahrt zu motivieren. Diese verlief auf geradem Weg und ohne Stress schneller als gedacht und gegen 17.00 Uhr trafen wir wieder in Zippelsförde ein. Ein Kompliment an dieser Stelle an unsere Kids Esther, Nils, Florian und Franz, die die Tour ohne Klagen absolvierten (Ich habe jedenfalls keine gehört). Franz, der die gesamte Strecke im Einer zurücklegte und sich zunächst eher am Ende der Armada aufhielt, drehte am Ende auf und erreichte als Erster nach ca. 16 km das Ziel.

Auf dem Campingplatz zurück hatten wir uns die Stärkung vom Grill redlich verdient und ließen den Tag gemütlich ausklingen. Dazu trug insbesondere Franz bei, der uns an seinem reichhaltigen Schatz an Witzen teilhaben ließ.

Der Sonntag begann, wie der Samstag endete: gemütlich. Ohne Hast wurde gefrühstückt und sich langsam auf die Wandertour vorbereitet. Frank und die Kids hingegen widmeten sich wieder der Jagd nach dem Fisch. Sie sollte bei einem Ergebnis von fünf Jägern und einem Fisch leidlich zugunsten der Fische ausgehen. Für die übrigen Bruchpiloten ging es um 11.00 Uhr gemeinsam mit Leila und Karsten, die für diesen Tag angereist waren, los. Die Route sollte wieder entlang des Untersees verlaufen, allerdings dieses Mal Richtung Süden, so dass wir auch die andere Hälfte des Untersees umrundeten. Nach ca. 2 Stunden Fußmarsch waren Mensch und Tier schon etwas erhitzt und suchten nach Abkühlung. Shannon, Jan und Ilonas Hund, verschaffte sich auf seine Art Abkühlung. Er wälzte sich rücklings im Laub. Blöd nur, dass darin auch ein toter Fisch lag und sich so dessen Gestank in seinem Fell und damit auch in der näheren Umgebung von „Stinkie“ Shannon ausbreitete. Die Bruchpiloten gingen fluchtartig auf Abstand, denn selbst eine Notwäsche brachte nur geringe Linderung und Stinkie begleitete uns den Rest des Weges.

Die Tour sollte aber auch sonst nicht ohne Blessuren verlaufen. Claudia vertrat sich, knickte um und bekam einen dicken Knöchel, der erstmal im Wasser gekühlt werden musste und auch Leila ertrug ihre Blasen an den Füßen still und tapfer. So hatten es die Bruchpiloten auch verdient sich auf der Inselgaststätte mit Speis und Trank zu stärken. Während der Pause war jedoch noch Gelegenheit den auf der Insel versteckten Schatz (ein Geo-Cache) zu suchen. Franz, Angela und Jörn zogen los, ausgestattet mit dem GPS-Gerät von Ulf, unserem Ober-Cacher. Gesucht wurde unter jedem Stein und jedem Ast im Zielareal, aber gefunden haben wir den Cache leider nicht. Ein frustrierendes Erlebnis. Aber so ist es eben bei Anfängern, wenn der Meister nicht dabei ist. Geo-Caching bleibt aber ein bestimmt interessantes Hobby. Vielleicht versuchen wir es im Spätsommer noch einmal.

Wieder auf dem Campingplatz, galt es zunächst die müden Knochen auszuruhen. Die einen bei einem kleinen Nickerchen, die anderen bei einer Tasse Kaffee und Leilas mitgebrachten Kuchen. So konnten die Lebensgeister erneut geweckt werden und die Bruchpiloten machten sich auf, eine Partie Beachvolleyball zu spielen. Gesagt, getan und zur Abkühlung anschließend hinein in den Untersee, der bereits angenehme 21° C Wassertemperatur aufwies.

Der Abend wurde wieder in gemütlicher Runde verbracht und pünktlich um 0.00 Uhr gratulierten die Bruchpiloten unserem Geburtstagskind Iris. Viel Glück und Gesundheit im neuen Lebensjahr!

Der Montag war dann leider schon wieder vom Aufbruch geprägt. In diesem Jahr konnten die Zelte allerdings bei gutem Wetter abgebaut werden und mussten nicht, wie im Vorjahr, nass verstaut werden.

So endete das Pfingstlager ohne Hast und Eile. Mir hat es wieder viel Spaß gemacht und ich freue mich schon auf nächstes Jahr.

Jörn

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