19. Oranienburger Drachenbootfest 2015

Tag der Überraschungen!

 

Am 13. Juni 2015 hieß es für die Bruchpiloten an der Havelpromenade wieder: „Are you ready! Attention! Go! Mit den gewohnten drei Trainingsterminen in den Wochen zuvor und mit den guten Gesamtergebnissen aus den Vorjahren traten wir in bewährter Mannschaft beim Oranienburger Drachenbootfest an. Ein Blick auf die Meldeliste verhieß bereits wieder viele bekannte Mannschaftsnamen und die Aussicht auf spannende Rennen. Einige Mannschaften hingegen waren neu und wir waren gespannt, wie sich diese Teams in Szene setzen würden. Um es vorweg zu nehmen: Sie setzten sich gut in Szene und das hatte leider Auswirkungen auf unsere Gesamtplatzierung. Aber der Reihe nach: der erste Wettlauf des Tages beginnt bei der Einrichtung des Fahrerlagers und die Suche nach dem besten Platz. Die Tendenz, möglichst früh am Sattelplatz zu erscheinen, um den gewünschten Platz zu ergattern ist in diesem Jahr um eine neue Facette reicher geworden. Genügte es im letzten Jahr noch früh vor Ort zu sein, so haben einige Mannschaften in diesem Jahr einfach schon am Abend zuvor ihren Bereich durch Markierungsbänder kenntlich gemacht. Sachen gibt‘s!

Nach der schon traditionell zeitlich verzögerten Teamleiterbesprechung startete das Drachenbootfest mit 29 Mannschaften bei zunehmend schwül warmem Wetter. Die Bruchpiloten gingen im vorletzten Lauf des ersten Durchganges an den Start. Erster Gegner war das Team slow motion, welches im letzten Jahr nicht weit hinter uns war. Ein spannendes Rennen war also vorprogrammiert und wir hofften uns durch die starke Konkurrenz eine gute Zeit erpaddeln zu können. Am Start wurde mächtig Wasser aufgewühlt und das Boot auf Geschwindigkeit gebracht. Mit einem kräftigen und langen Streckenschlag konnten wir uns Stück für Stück von unserem Gegner lösen und schließlich mit einer halben Bootslänge Vorsprung die Ziellinie überfahren. War die Mannschaft über den gelungenen Auftakt noch ganz glücklich, holte uns unser Steuermann Gordon sogleich auf den Boden der Tatsachen zurück und beklagte wortstark den „wohl schlechtesten Start der Bruchpiloten, den er jemals gesehen habe“. Die Zeit lag mit 1:30:56 Min. im vorderen Mittelfeld. Aber was soll‘s, eine Zeit wird ja eh gestrichen und es standen noch zwei Läufe bevor.

Im zweiten Durchgang ging es gegen die REWE Logistik Drachen, ebenfalls eine Mannschaft, die bereits über eine mehrjährige Regattaerfahrung in Oranienburg verfügt. Wild entschlossen den Start zu verbessern und auf der Strecke genauso gut wie in Lauf 1 zu fahren, ging es an den Start. Und tatsächlich, der Start war diesmal deutlich besser und wir zogen erneut leicht in Front. Im Ziel lagen wir rund eine Sekunde vor den Logistikern und konnten so auch den zweiten Lauf im direkten Vergleich für uns entscheiden. Mit der Zeit von 1:31:08 Min. lagen wir allerdings erneut nur im mittleren Bereich. Da die eine oder andere Mannschaft im zweiten Lauf ihre Zeit sogar erheblich steigern konnte, rutschten wir in der Platzierung weiter nach hinten. Das war für uns schon irgendwie, sagen wir: überraschend. Aber was soll‘s, ein Durchgang stand ja noch bevor.

Noch mit der internen Auswertung des zweiten Laufes beschäftigt, wurden wir vom Organisationsteam aufgefordert unseren Pavillon windsicher zu machen. Eine Unwetterwarnung mit Starkwindvorhersage und ergiebigem Regen wurde für den Raum Oranienburg ausgegeben. Kurze Zeit später erfolgte dann die endgültige Absage des dritten Durchganges aufgrund der Unwetterwarnung. Eine ebenso bedauerliche wie richtige Maßnahme des Veranstalters, dem diese Entscheidung sichtlich schwer gefallen war. Sicherheit geht aber immer vor. Das es schlussendlich nicht zu dem angekündigten Unwetter an der Regattastrecke kam, war dann nur noch ein Nebenaspekt des insgesamt für uns Bruchpiloten nicht optimalen Regattaverlaufes. Obwohl, was heißt schon optimal? Ist allein die Platzierung der Maßstab? Wohl eher nicht. Wir sind eine Freizeitmannschaft, die ihr einziges Drachenbootrennen in Oranienburg fährt. Beide Läufe konnten wir im direkten Vergleich für uns entscheiden und im stilistischen, technischen Bereich können sich unsere Läufe ebenfalls sehen lassen. Mit Respekt und Anerkennung stellen wir fest, dass die Leistungsdichte beim Oranienburger Drachenbootfest in den letzten Jahren immer größer geworden ist und sich neue Boote mit jungen, kräftigen Paddlerinnen und Paddlern für dieses wunderbare Event begeistern konnten.

In der Zusammenrechnung der beiden Wertungsläufe stand in diesem Jahr also für die Bruchpiloten „nur“ der 11. Platz. Gemessen an den Vorjahren sicherlich schlechter, bei realistischer Betrachtung der beiden ordentlichen Läufe aber immer noch ganz brauchbar. Im nächsten Jahr gehen wir wieder an den Start und dann heißt das Ziel: einstelliger Gesamtrang.

Am Abend trafen sich die Bruchpiloten zum gemütlichen Ausklang bei Jens und Simone, die ihren Garten bereits liebevoll vorbereitet hatten. Kaum war die Grillkohle gut durchgezogen musste aufgrund des aufziehenden Gewitters erneut improvisiert werden. Da ist es gut, wenn eine Doppelgarage in unmittelbarer Nähe ist und Ruckzuck wurden Tische, Stühle, Speisen und Getränke umgeräumt und der Regen konnte uns nichts mehr anhaben. So wurde es ein schöner gemeinsamer Abend.

Ich danke allen Bruchpiloten im Boot und an der Strecke, mir hat es wieder viel Freude bereitet den Tag gemeinsam mit euch zu verbringen.

Jörn

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